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Es ist lange her, dass wir ein Abenteuer à la Agatha Christie auf dem PC erleben durften. Doch schon bald ist es wieder so weit. Bereits im Februar ermittelt der belgische Detektiv Hercule Poirot wieder. Wir durften schon jetzt einen Blick in das erste Kapitel des neuen Adventures aus der Schmiede des Artefacts Studios werfen und wollen euch unseren Eindruck nicht vorenthalten… |
Story
Die Geschichte dürfte allen Agatha Christie Fans bekannt sein: Hercule Poirot sitzt mit seinem Freund Arthur Hastings in seiner Londoner Wohnung, als ihn ein Brief erreicht. In diesem Brief wird er verhöhnt, da der Detektiv dafür bekannt ist, die kniffligsten Kriminalfälle zu lösen. Doch nicht nur das. Der Verfasser, ein gewisser A.B.C., fordert Poirot heraus, einen Mord aufzuklären, der in wenigen Tagen in Andover geschehen wird. Poirot reist mit Hastings sogleich nach Andover, wo tatsächlich am 21. Juni 1935 eine gewisse Alice Ascher in ihrem Tabakwarengeschäft erschlagen hinter der Theke aufgefunden wird. Im nächsten Umfeld findet man gleich drei Verdächtige: die Nichte und einzige Erbin, den Ex-Ehemann, ein Trinker und Spieler, und die recht unfreundliche Besitzerin des Gemüseladens von nebenan. Doch schnell kann Poirot alle drei Personen wieder entlasten. Aber wer ist dann der wahre Täter? |   | |
| Â | Allgemeines Gameplay
Per Point-and-Click wird Poirot durch das Geschehen geführt. Dabei kann er per Doppelklick auch ein wenig schneller gehen. Inventargegenstände werden mit gedrückter Maustaste auf ein anderes Objekt gezogen. Manche Objekte kann man mit gedrückter Maustaste drehen und wenden und so von allen Seiten betrachten. Eine Aufgabenliste zeigt dem Spieler immer das aktuelle Ziel an.
Beobachtungsgabe
Manche Bereiche müssen näher betrachtet werden, wobei der Detektiv mit seinen Adleraugen genaue Beobachtungen macht, die einem anderen vielleicht nicht auffallen würden. In solchen Situationen wird dem Spieler angezeigt, wie viele Beobachtungen gemacht werden können. Dann bewegt man die Maus, deren Cursor zu einem weißen Kreis geworden ist, über die Szene und sucht nach wichtigen Hinweisen. Sobald man in die Nähe eines solchen gelangt, färbt sich der Kreis grün und zieht sich mehr und mehr zusammen, bis man den genauen Punkt getroffen hat. Diese Beobachtungen werden als Indizien gespeichert. |
DialogfĂĽhrung
Auch Personen können auf diese Weise genauer betrachtet werden, sodass man ihren Charakter gleich besser einschätzen kann. Während der Dialoge stehen stets mehre Gesprächsansätze zur Auswahl. Man sollte genau überlegen, welchen Ansatz Poirot wählen würde, denn jeweils nur eine Frage führt zum Erfolg. Die Antworten werden ggf. als Indizien gespeichert.
Geistesstärke
Auch Rätsel sind wieder mit von der Partie. Finde den Code, um ein geheimes Fach in einer Registrierkasse zu öffnen, führe eine Rose durch ein Labyrinth von Gängen zum Zentrum, um Zugriff auf die Fächer eines Sekretärs zu erhalten, und verschiebe Holzleisten auf bestimmte Weise, um ein Kästchen zu öffnen. Auch hier lassen sich Indizien finden. Hat man genügend Hinweise zusammengetragen, kann man Schlüsse aus ihnen ziehen. Dazu öffnet man eine Liste mit Fragen. Klickt man eine Frage an, kann man zwei bis drei Indizien auswählen, um diese Frage zu beantworten und somit einen Schluss zu ziehen. Am Ende des Kapitels wird der Spieler sogar noch aufgefordert, den Hergang des Mordes zu rekonstruieren. |   | |
| Â Â | Erfolge
Das Spiel hat jedoch noch mehr zu bieten. Hercule Poirot ist ziemlich von sich eingenommen und legt sehr viel Wert auf sein Äußeres. Daher kann der Spieler im Laufe des Abenteuers 600 Ego-Punkte einsammeln, in dem er z. B. darauf achtet, dass Hercule Poirot keine nassen Füße bekommt, er sich im Spiegel betrachtet, er während der Dialoge die richtigen Fragen stellt und auch alle scheinbar nebensächlichen Details am Mordschauplatz findet. Ganz nebenbei kann man dann auch noch zahlreiche Trophäen einheimsen, in dem man z. B. eine Befragung perfekt durchführt.
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Grafik und Sound
Die grafische Gestaltung der Schauplätze zum ersten Kapitel hat uns bereits sehr zugesagt. Schmutzige Straßen und Rinnsteine mit Wasseransammlungen passen perfekt zu der Zeit, in der das Abenteuer spielt. Ebenso die Einrichtungsgegenstände der Geschäfte und Wohnungen. Sonnenlichteinfall und die dazugehörige Schattenbildung lassen den Tag trotz des grausamen Verbrechens heiter wirken. Auch die Charaktere sind gut gelungen, wenn auch die Gesichter, Körperhaltungen, etc. ein wenig zu einheitlich gestaltet sind. So sind die Nasen, Augenbrauen und die Faltenbildung auf den Stirnen von Poirot und Hastings nahezu identisch. Charakterzüge, die speziell einer Person zugeordnet werden können, sind daher nicht oder nur kaum zu finden.
Markant ist die Synchronstimme von Hercule Poirot, der eindeutig mit einem Akzent spricht und deshalb von einer Zeugin sogar verhöhnt wird. Die Synchronstimmen wurden alle sehr gut gewählt und die Texte so eingesprochen, dass sie Gefühle zum Ausdruck bringen. Leider gibt es nur eine englische und französische Sprachausgabe, sodass wir mit einem deutschen Untertitel Vorlieb nehmen müssen. |   | |
Fazit
Nach langer Zeit gibt es endlich wieder ein Adventure aus der Feder von Agatha Christie. Es wird zwar in einem anderen Stil präsentiert, als die bisherigen Abenteuer, doch hat mir die Hintergrundgrafik bereits jetzt sehr gut gefallen. Die Charaktere könnten in Sachen grafischer Darstellung hier und da allerdings noch ein bisschen Individualität vertragen. Die Synchronstimmen sind bereits sehr gut gelungen, vor allem der Akzent von Hercule Poirot. Auch die gut platzierten Soundeffekte und die angenehme Hintergrundmusik fügen sich perfekt in das Geschehen ein. Die bisherigen Rätsel sind recht einfach. Ein bisschen mehr "Biss" würde ihnen gut tun. Das Gameplay mit seinen unterschiedlichen Facetten hingegen bietet sehr viel Abwechslung. Das erste Kapitel beinhaltet eine Spieldauer von ein wenig mehr als 1 Stunde und hat den Appetit auf mehr bereits geweckt! Alle Adventure-Fans sollten im Februar zugreifen, denn der erste Abschnitt ist vielversprechend!
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